"Ewig gut leben" - Ansprache zum Jugendevent "Good News about Jesus" vom 14.07.2007

Hinweis: Die während der Ansprache verwendeten Bilder können leider aus urheberrechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden.

1. Teil

Bild: Tabu

"Tabu", so hieß das Spiel, das in unserem Stück vier junge Leute gespielt haben. Viele unter euch kennen es sicher. Ein Wort muss erraten werden. Ein anderer erklärt es. Aber er darf dieses Wort auf keinen Fall verwenden. Es ist eben "tabu".

Bild: Nein danke Sterben

In unserer Gesellschaft gibt es auch ein Wort, oder besser gesagt, ein Thema, das "tabu" ist. Das ist der Tod. Es gilt als ein Zeichen von schlechten Umgangsformen, wenn man in Gesellschaft dieses Thema anschneidet. Das war nicht immer so. Früher galt es als unfein, über Sex zu reden. Das hat sich gründlich geändert, nicht immer zum Guten. Heute ist der Tod ein Tabuthema, was sage ich: Er ist das Tabuthema unserer Zeit.

"Wieso soll man auch an den Tod denken?", kann man sich fragen, vor allen Dingen, wenn man jung ist, so wie ihr. Das Leben liegt ja noch vor einem, man will etwas erleben, vor allen Dingen Spaß und aufregende Dinge. Doch wenn man über den Tod redet, dann wird's ernst. Dann vergeht einem das Lachen. Dann kann man bestenfalls nur noch makabre Witze machen, wie der eine Junge in unserem Stück.

Bild weg

Freilich, Tag und Nacht an das Sterben zu denken, das geht nicht. Dabei würde man trübsinnig. Aber der Tod gehört eben zu unserem Leben dazu. Millionenfach wird jedes Jahr gestorben. Und es ist ganz normal, wenn man einmal über den Tod redet und über die Angst, die dabei auch hochkommt.

Mir sind solche Menschen ein wenig unheimlich, die behaupten, vor dem Sterben keine Angst zu haben. Stehen die wirklich ehrlich zu ihren Gefühlen? So frage ich mich. Sind die noch nie erschrocken, als sie oder andere Menschen um sie herum in Lebensgefahr waren? Waren sie noch nie betroffen, als sie von einem plötzlichen Tod eines Menschen aus ihrer Umgebung erfahren haben?

Irgendwann wurde mir als Kind klar: Du musst einmal sterben. Das ist, wie man so sagt, todsicher. Das war für mich eine schreckliche Vorstellung. Mir ging's so ähnlich wie dem Mädchen in dem Stück, das sagte: "Und dann gibt's dich auf einmal nicht mehr. Das ist doch der Horror!" Es war für mich eine große Befreiung, als mir als Jugendlicher aufging: "Du stirbst zwar, aber du lebst weiter. Du bist dann in Ewigkeit bei Gott."

"Und, woher weißt du das so genau?" werden mich jetzt sicher einige fragen. "Dein Glaube könnte doch auch eine Vertröstung sein auf ein ewiges Leben, von dem man doch gar nicht weiß, ob es das überhaupt gibt." Natürlich könnte das der Fall sein. Aber überleg einmal die Alternativen. Du kannst glauben, mit dem Tod sei alles aus. Dann heißt das für dich: Ran an den Speck! Genieß das Leben, so gut es geht. Wenn es schon keinen Himmel gibt, dann musst du ihn auf dieser Erde suchen. Möglichst viel Glück bei minimalem Leid. Vielleicht klappt's, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall ist das Leben einmal vorbei. Der Mensch würe nur ein Stück Materie, das vom Nichts zum Nichts taumelt. Und dazwischen läge unser Leben. Willst du das wirklich glauben, für dich, für dein Leben?

Du kannst auch daran glauben, dass du schon einmal gelebt hast und nach dem Tod noch einmal geboren wirst. Für mich eine schreckliche Vorstellung. Denn ich frage mich: Wozu soll ich denn noch einmal und noch einmal geboren werden? Buddha, der diese Lehre von der Wiedergeburt lehrte, würde wohl sagen: Damit du dich im Laufe deiner Leben von all deinen Wünschen und Sehnsüchten befreist und du ins Nirwana kommst. Das Nirwana ist kein Himmel, sondern der Zustand, in dem es dich als Ich nicht mehr gibt, wo du dich auflöst in die große Weltseele. Willst du das wirklich glauben? Sehnst du dich nach so einer Zukunft?

Bild: leeres Grab

Ich möchte mich lieber auf das verlassen, was Jesus zu diesem Thema gesagt hat. Warum gerade auf ihn? Weil er der einzige Mensch ist, der die Todesmauer in beide Richtungen durchbrochen hat. Das heißt Jesus ist gestorben und auferstanden. Seine Auferstehung ist kein Mythos, kein Wunschgedanke von ein paar überdrehten religiösen Fanatikern. Sondern sie wird uns von der Bibel glaubhaft erzählt. Sie berichtet von mehreren hundert Zeitzeugen, die Jesus unabhängig voneinander gesehen haben. Sie erzählt von seinem leeren Grab, das sogar seine Feinde nicht leugnen konnten. Fast alle seine engsten Anhänger wurden umgebracht, weil sie anderen erzählten, dieser Jesus ist der Herr der Welt, er ist auferstanden und man kann mit ihm Erfahrungen machen. Würdest du dich für eine Lüge oder eine höchst unsichere Sache umbringen lassen? Sicherlich nicht. Ich könnte nicht einmal sagen, dass ich für meine erkannte Wahrheit mich umbringen lassen könnte, wenn Gott mir dazu nicht die Kraft gibt.

Bild weg

Jesus redete häufig vom Jenseits. Rund ein Fünftel seiner überlieferten Worte befassen sich mit der künftigen Welt. Immer wieder sagte er: Das Ziel unseres Lebens ist der Himmel. Dort will Gott uns haben. Was ist nun der Himmel? Wie soll man ihn sich vorstellen? Die Bibel ist sehr zurückhaltend mit ihren Schilderungen. Manche Menschen haben versucht, mehr über das Jenseits zu erfahren. Beim Gläserrücken oder Pendeln wollten sie Kontakt mit Verstorbenen aufnehmen, so wie jener Junge in unserem Stück. Vor diesen Versuchen kann ich nur warnen. Ich weiß von so manchen jungen Menschen, die bei spiritistischen Sitzungen einen Nervenkitzel suchten. Diese Experimente mit dem Übersinnlichen endeten allesamt mit der blanken Angst.

Es ist bestimmt nicht der Himmel, der bei Pendeln und Gläserrücken erfahren wird. Der Himmel ist kein düsteres Schattenreich, in dem die Angst regiert. Er ist ein wunderbares Ziel, auf das ich mich freuen darf.

Bild: Hochzeit

Der Himmel ist ein Land von unendlicher Schönheit und Vollkommenheit, voller Licht und Farben. Jesus vergleicht einmal den Himmel mit einer Hochzeit, dem schönsten und prächtigsten gesellschaftlichen Ereignis, das es im damaligen Orient gab.

Johannes, der das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, geschrieben hat, hat diese Welt in einer Vision gesehen. Und er beschreibt sie mit Worten, die unsere Vorstellungskraft sprengen. Da funkeln Edelsteine, da glänzt Gold. Prächtiger geht's nicht mehr. In der neuen Welt Gottes wird es keine Tränen mehr geben, denn Gott selber wird alle Tränen trocknen. Alles, was unser Leben auf der Erde schwer und bedrückend macht, ist weg. Es wird keine Kriege mehr geben, kein Sterben, kein Leid, keine Ungerechtigkeit, keinen Hunger, keine Krankheiten, keine Angst, keine Sorgen, keinen Frust, keine Enttäuschungen und unerfüllten Wünsche und Sehnsüchte. Es wird also keine Arztpraxen geben, keine Apotheken und Krankenhäuser. Auch die Waffen werden für immer schweigen. Es gibt keine Amokläufe mehr, keine explodierenden Bomben und Minenfelder. Da ist aller innerer und äußerer Hunger gestillt.

Das Allerschönste und Größte im Himmel wird Gott selber sein. Dort kann man ihn sehen, ihm begegnen und sich in alle Ewigkeit an seiner Nähe und Gegenwart und vor allen Dingen an seiner Liebe erfreuen.

Bild: Sonnenuntergang

Manchmal kann ein Mensch etwas von der Schönheit des Himmels spüren, zum Beispiel bei einem überwältigenden Sonnenuntergang oder wenn ein Pfarrer einem Menschen zuspricht: "Deine Sünden sind dir vergeben!"

Bild: Vergebung

Dann spiegelt sich oft in den Gesichtern derer, die das glauben, ein Stück Himmel wider. Manche Christen haben kurz vor ihrem Tod ganz besonders die Geborgenheit und Freude im Himmel gespürt. Ich denke an Dietrich Bonhoeffer, der vor seiner Exekution sagte: "Das ist das Ende. Für mich ist es der Anfang."

Bild: Sophie Scholl, Christoph Probst

"In wenigen Minuten sehen wir uns in der Ewigkeit wieder", sagte Christoph Probst zu Sophie Scholl, bevor sie von den Nazis hingerichtet wurden. Der Himmel, ist er nicht ein wunderbares Ziel? Möchtest du nicht auch einmal dorthin kommen?

2. Teil

Wer kommt in den Himmel rein, wer bleibt draußen? Auch bei der Beantwortung dieser Frage möchte ich nicht spekulieren sondern mich eng an das halten, was Jesus dazu gesagt hat: Im Himmel sind alle Plätze gratis, doch um vorherige Reservierung wird gebeten.

Auch Casanova, der in seinem Leben unzählige Frauen vernaschte, war überzeugt, dass er nach seinem Tod "drin" sein würde. "Mein ganzes Leben lang nahm mich das Laster völlig gefangen", gab er zwar zu, dennoch glaubte er sich "mit allen für einen Christen nötigen geistlichen Pässen versehen und wohl ausgerüstet, um nach diesem Leben in die Schar der ewig glückseligen einzugehen." Es gibt Leute, die glauben, auch Hitler käme durch die himmlische Einlasskontrolle. Mit der Begründung: Gott ist doch die Liebe! Von Jesus hören wir allerdings ganz andere Sätze.

Einblenden:"Es werden nicht alle, die zu mir sagen 'Herr, Herr!' in das Himmelreich kommen." Matthäus 7, 21 Ausblenden

Es reicht also nicht aus, in diesem Leben ein Lippenbekenntnis zu Jesus abgegeben zu haben. Jesus passt sich nicht der gängigen Meinung der damaligen geistigen Elite an. Die glaubte nämlich weder an Himmel noch an die Hölle. Jesus redete dagegen sehr deutlich davon, dass es eine Hölle gibt. Davon müssen wir jetzt auch reden, auch wenn es heute unpopulär ist, davon zu sprechen – und man sich auch lächerlich machen kann.

Über die Hölle sind ja unendlich viele Witze gerissen worden. Der Dichter Oscar Wilde spottete: "Die klimatischen Bedingungen in der Hölle sind sicher unerfreulich, aber die Gesellschaft dort wäre von Interesse." Ist so die Hölle? Ein ungemütlicher Ort mit interessanten Gesprächspartnern? Nein, die Hölle ist anders. Hölle heißt, die Herrlichkeit Gottes sehen zu müssen, aber keinen Zugang zu ihr zu haben. Vielleicht gibt es in der Hölle ja wirklich interessante Gesprächspartner. Aber der interessanteste fehlt: Das ist Gott. Er kommt einfach nicht vor. Das ist die Hölle: zu wissen, wie wunderbar Gott ist, aber nicht in seine Nähe zu kommen. Das ist viel schlimmer als die Hölle auf Erden, die wir Menschen einander bereiten können.

Nun kommen wir zu der entscheidenden Frage dieses Abends: Wer kommt denn nun in den Himmel hinein? Die Guten und Braven, die besonders Frommen? Nein, es ist ganz anders. Wieder möchte ich Jesus zitieren. Er sagte einmal:

Einblenden "Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16 Ausblenden

Bild: Sprossen

Dieser Satz widerspricht den Vorstellungen von Religion, die wir Menschen so gewöhnlich haben. Viele Menschen stellen sich den Weg in den Himmel ungefähr so vor: Da klettert einer eine Leiter nach oben. Und die Sprossen, die nach oben führen, haben bestimmte Namen: 1. Sprosse: ein anständiges Leben nach den 10 Geboten zu führen, nicht lügen, nicht stehlen, nicht die Ehe brechen, Vater und Mutter ehren. 2. Sprosse: Seine religiösen Pflichten erfüllen wie schön brav in die Kirche zu gehen. 3. Sprosse: Opfer bringen, wie ein paar Hundert Euro für einen guten Zweck zu spenden. Also der Himmel kostet etwas. Er hat seinen Preis. Du musst dich ganz schön anstrengen, um in den Himmel zu kommen.

Bild: Himmelsleiter

Jesus redet ganz anders. Er sagt: "Der Himmel ist gratis, umsonst. Den Preis, um dort hineinzukommen, musst nicht du bezahlen, das kannst du gar nicht, das schaffst du gar nicht. Den Preis habe ich bezahlt, durch meinen Tod am Kreuz. Und nicht du musst dich anstrengen, um in den Himmel zu kommen. Sondern ich habe mich für dich angestrengt, damit du hineinkommst. Ich habe das für dich Unvorstellbare getan: Am Kreuz alle Schuld der Menschheit, auch deine Schuld getragen, damit sie in Ewigkeit nicht mehr zählt." Er sagt also nicht: "Jeder, de sich anstrengt, wird in den Himmel kommen, sondern jeder, der an mich glaubt!" So redet Jesus. So ist das Evangelium, auf Deutsch gute Nachricht, auf englisch "Good News about Jesus." Jesus schenkt dir den Himmel. Du brauchst ihn nur zu nehmen. Das nennt die Bibel "Glauben". Glauben heißt, das Geschenk der unverdienten Liebe Gottes zu nehmen.

Bild weg

Vielleicht wird uns jetzt auch ein bisschen klarer, warum nicht alle in den Himmel kommen können. Es wollen ja nicht alle an Jesus glauben. Ich rede jetzt nicht von denen, die nicht glauben können, weil sie noch nie etwas von Jesus gehört haben. Wir brauchen uns nicht den Kopf zu zerbrechen, wie Gott einmal diese Menschen behandelt. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Gott gerecht ist und dass sich einmal keiner darüber beschweren kann, dass Gott ihn zu Unrecht nicht in den Himmel gelassen hat. Wir wollen uns jetzt keine Gedanken über die Nichtchristen in der Mongolei oder in Kuala Lumpur machen. Jetzt geht es um mich und dich. Um dein ewiges Leben.

Du kannst an Jesus glauben. Du hast von ihm gehört. Es ist nur die Frage, ob du willst. Viele wollen sich nicht mit dem ewigen Leben beschenken lassen, weil sie meinen, dieses Geschenk nicht nötig zu haben. Sie meinen, sie haben sich nichts Schlimmes zu Schulden kommen lassen, sie seien im Grunde keinen schlechten Leute, zumindest nicht schlechter als alle anderen. Gehörst du auch zu ihnen?

Man kann auch anders eingestellt sein und denken: "Da gibt es so Vieles, was in meinem Leben nicht passt. Ich möchte lieb sein, aber dann tue ich es doch nicht. Und manchmal will ich gar nicht lieb sein sondern nur an mich denken, an meinen Vorteil, an mein Vergnügen. Und wie es dem anderen dabei geht, ist mir im Grunde egal. Eigentlich bin ich ein Egoist. Und Gott ist mir auch nicht so wichtig. Freilich, wenn ich was von ihm brauche, dann bete ich schon. Aber ansonsten denke ich oft nicht an ihn, danke ihm auch kaum. Eigentlich stehe ich im Mittelpunkt meines Lebens und nicht Gott."

Denkst du so? Ich denke oft so. Ich habe es oft schmerzlich erkennen müssen: So einer wie ich passt nicht in den Himmel hinein. Und doch weiß ich, dass ich einmal in den Himmel hineinkomme. Nicht weil ich so gut und brav bin, sondern weil ich Jesus das Versprechen abnehme, dass er jedem, der an ihn glaubt, das ewige Leben gibt. Ich habe den tiefen Trost dieses Evangeliums vom geschenkten Himmel erst entdeckt, als mir aufging, wie hoffnungslos weit ich vom Himmel entfernt bin, wie sehr ich hinter den Zielvorstellungen Gottes von meinem Leben zurückbleibe.

Bild: Kreuz

Ich zeige euch ein schlichtes Bild - für einen Kindergottesdienst entwickelt. Aber was für Kinder gut ist, muss für Jugendliche nicht schädlich sein. Ihr seht einen tiefen Graben zwischen Gott und uns. Nennt ihn, wie ihr wollt: Schuld, Sünde, Egoismus, Entfremdung von Gott. Frage: Wie kann ein Mensch diesen Abgrund überbrücken? Antwort des Evangeliums: Gar nicht! Gott selbst hat ihn überbrückt. Er hat eine Brücke gebaut, die exakt diese Gestalt hat. Und diese Brücke endet direkt vor unseren Füßen. So nahe kommt uns das Himmelreich! Und was müssen wir tun, um ihm nahe zu kommen? Was muss ein Mensch tun, um ewiges Leben zu bekommen? Nicht viel. Weil Gott uns einen langen Weg entgegenläuft, ist unser Weg zu ihm ganz kurz: es geht nur um einen Schritt auf die Brücke. Und wie sieht der praktisch aus?

Bild: 10-Mark-Schein

Wie andere Pfarrer vor mir wollte ich einmal im Konfirmandenunterricht ein Experiment durchführen. Ich brachte einen Zehnmarkschein mit, steckte ihn in einen Umschlag und sagte zu den Konfirmanden: "Darin ist ein Zehnmarkschein. Glaubt ihr das?" "Klar, Herr Pfarrer" sagte ein Schlaumeier, "man sieht ja durch den Umschlag seine Umrisse." "Und glaubt ihr auch", fuhr ich fort, "dass ich den Zehnmarkschein an einen von euch verschenke, und zwar an den, der sich diesen Umschlag abholt?" Keine Antwort, nur zögerndes Schweigen. Schließlich kam doch einer und holte sich den Umschlag ab. "So", sagte ich, "der Zehnmarkschein gehört dir." Empörung machte sich bemerkbar: "Sie können doch nicht einfach 10 Mark verschenken!" "Doch, das kann ich!" Und dann erklärte ich den Kindern, was Glauben heißt: aufhorchen auf ein Wort, aufstehen, hingehen und empfangen, was in dem Wort versprochen wurde, und schließlich damit leben. Ich erklärte den Unterschied zwischen Kopfglauben und echtem Glauben: Viele glauben an Gott, indem sie seine Existenz für wahr halten, aber sie kommen nicht zu ihm, empfangen ihn nicht, leben nicht mit ihm. Das ist ein toter Glaube des Kopfes. Aber ein lebendiger Glaube des Herzens macht sich auf und empfängt alles, was Gott uns versprochen hat, und lebt damit. Am Ende der Stunde musste ich feststellen, dass es anscheinend doch das Schwerste ist, sich einfach beschenken zu lassen. Da kam der vorher so kecke Konfirmand mit dem Zehnmarkschein zu mir und wollte ihn mir wieder zurückgeben. Er dachte wohl, das alles sei von mir doch nicht so ernst gemeint, eine Art Spiel, so dumm kann doch keiner sein, dass er so einfach 10 Mark verschenkt. Nur mit Mühe konnte ich ihn davon überzeugen, dass die 10 Mark ihm wirklich gehörten. Gott spielt mit uns auch nicht. Es ist ihm ernst mit seiner Liebe zu uns, so ernst, dass er sogar seinen Sohn für uns hat sterben lassen. Deshalb dürfen wir Jesus mit der ganzen Fülle seiner Gaben empfangen und auch behalten!

Bild weg

Er ist den Weg zu uns gegangen. Die Brücke zu uns ist geschlagen. Von ihm. Aus Liebe zu uns. Und wir brauchen nun nichts andres zu tun, als die Liebe dankbar zu nehmen. Mehr nicht! Nehmen und dankbar sein!

Sollte es so einfach sein, in den Himmel zu kommen? Ja, es ist so einfach. So einfach, dass es ein Kind begreifen kann. Nur wir machen es uns oft so kompliziert. Wir denken vielleicht: Naja, wenn ich selber nichts dazu tun kann, um in den Himmel zu kommen, dann kann ich ja die Sau rauslassen. Jesus hat ja alles für mich getan.

Aber wenn einer wirklich begriffen hat, wie sehr Jesus ihn lieb hat, dann reagiert er anders. Dann ist er ganz beschämt und überwältigt von der Liebe Jesu. Dann will er auch das tun, was Gott von ihm will, freiwillig. Die Liebe Jesu ist die größte verändernde Kraft in dieser Welt. Wenn du sie erfahren hast, dann lässt sie dich nicht so, wie du bist. Dann verändert sie dich. Sie macht alles neu. Wer sich den Himmel wirklich schenken lässt, für den verändert sich etwas hier auf der Erde. Was ihm vorher eine Last war, ist ihm jetzt eine Lust. Ich glaube, so manche hier könnten aufstehen, was sich in ihrem Leben geändert hat, als sie die schenkende Liebe Jesu erkannt haben. Sie denken anders, sie reden anders, sie handeln anders.

Ich hoffe, du hast Sehnsucht nach dem ewigen Leben bekommen, das dir Jesus anbietet. Wenn du zu dem, was ich gesagt habe, Fragen hast, dann sprich mich bitte an, jetzt nach der Veranstaltung. Ich möchte dir gerne dabei helfen, dir einen Platz in der Ewigkeit anzuweisen. Das ist für mich die schönste Aufgabe, die es gibt, Platzanweiser Gottes zu sein. Es gibt doch nichts Besseres, als wenn wir alle auch in 100 oder 200 Jahren wieder zusammen sind: bei Jesus in seinem Reich.

© 2007 Dieter Opitz